Ryan Tennis - Hey, Rollercoaster

Er ist ja überall. In den Hosentaschen, Jackentaschen, Schuhen, zwischen den Zehen, in den Haaren und in den Ohren. Sand. Wenn man erst einmal damit in Berührung gekommen ist, dann bleiben die kleinen Körner gefühlt für immer an einem kleben. Die einen mögen das Gefühl, die anderen….nicht. Aber kein Verdruss, wer das Beachfeeling genießen will, ohne den Beach zu genießen, für den ist Hilfe da! Natürlich in Form von Klangperlen. Ryan Tennis heißt unser heutiger Singer Songwriter aus Philadelphia und bringt mit sich einen Strandkorb voller Lieder, die einen in Sommerlaune versetzen...

Das Album ‘Hey, Rollercoaster’ erschien letzte Woche (via CD Baby) und beinhaltet 9 Klangperlen, die nicht nur die Gitarren Akustik eines Lagerfeuers mit sich bringen, sondern auch Soul und Salsa Gitarrenklänge sowie sanfte Pop Perlen. Eine kunterbunte Mischung aus Folk, Rock und Soul, begleitet von einer rauen, aber sanften Stimme.

“I get my lyrics from the shit I see around”….RT photocredits: Will Drinker

Einmal Strand to Go, bitte

Ryan Tennis hat Humor. Mit Augenzwinkern und Schalk im Nacken nimmt er uns mit auf eine biographische Reise in sein Innerstes. Seine Reise startet er mit der Singleauskopplung Alligator. Besonders entzückend finde ich das Video dazu. Endlich mal jemand, der sich nicht zu ernst nimmt. Er selbst sagt dazu: “Es ist das albernste Video, das ich je gemacht habe - Will Drinker [der Videofilmer] ist auch Bauchredner und Puppenspieler, und dieser Enthusiasmus und dieses Selbstbewusstsein haben auf mich abgefärbt. Wir waren einfach entschlossen, bei den Dreharbeiten Spaß zu haben, egal was passiert.” Und ja, das merkt man und es steckt an.

Oh, Alexandra folgt der Debutsingle und erzählt von Schmetterlingstattoos und ewigem Schmachten nach unerwiderter Liebe. Wieder tonangebend ist dieser ungezwungene Beat, den Ryan Tennis mit seiner Gitarre einfordert. Trotz der Melancholie wird gefeiert. Das Leben ist immer noch schön und für Hüftschwung bereit.

Apropos Hüftschwung, ganz vorn dabei für den Beach Tanz ist die Klangperle Morena. Der Song mit seinen kubanischen Hawaiiklängen lädt zum Salsa Tanzen ein. Bei der ganzen Leidenschaft wird auch mal die Sprache gewechselt. Ebenso ist der Namensgeber Hey, Rollercoaster eine ganz typische Klangperle à la Ryan Tennis. Ungezwungener Gesang, eine Melodie die ins Ohr und in die Hüfte geht und Good Vibrations, die den Beach Boys in nichts nachstehen. Meine persönliche Lieblingsperle Nobody’s Business But My Own taucht in das Bluesmeer ein und erzeugt einen souligen Bad Boy Effekt. War ja klar, dass ich das gut finde…

Aber Ryan Tennis kann auch ernster, z.B. mit der Liebesschnulze I Feel It. Schön, das Spiel der Gitarre, wie ein Echo wird die Musik hin und hergeworfen. Vom gleichen Schlag ist No Umbrella. Multichorales Echo im dichten Klangmeer. Es erzeugt eher das Gefühl eines längeren Outro anstatt eines einzeln stehenden Songs.

Seine Stärke sind jedoch die gezupfte Gitarrensaiten, zum Mitsingen und -schwingen geeignet. Wer also ein Beachgefühl für zuhause sucht, liegt bei Ryan Tennis genau richtig. Ich kann den Sand zwischen den Zehen spüren. In der Ferne rauscht das Meer und die Möwen schreien. Da kann der Sommer ja kommen.

Listen and chill

PS: Ryan Tennis geht die Tage übrigens auf Tour (Europa/Deutschland). Mit Mitgliedern der Latin Grammy Award nominierten Band El Caribefunk. Alle Erlöse werden zugunsten der Flüchtlingskrise in Europa gespendet. Love it.

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