Ava Toton - Charm School Dropout
“Ava Toton is a juggernaut and it is only a matter of time before she becomes a household name”. Jacob Light
SO. Jetzt muss ich auch mal Fangirling betreiben oder wie auch immer das heißt. Aber anstatt mit einem Pompon zu winken und zu klatschen gibt es Headbanging und die Sau rauslassen pur. Vermutlich wurde in mir der große Schwester bzw. Tanten Instinkt geweckt. Auf jeden Fall bin ich Fan, aber so was von.
Von wem? Von Ava Toton. Sie schreibt ihre Songs selbst, spielt Gitarre, hat eine Stimme wie ein Bass und wird als musikalisches Wunderkind tituliert. Unterschreib ich ja sofort. Die Newcomerin aus Nord Kalifornien ist 12 Jahre alt. Z w ö l f . Jepp. Lasst es euch ruhig im Munde zergehen. Was sie abliefert gehört in die erste Liga und wird definitiv Musikgeschichte schreiben. Gänsehaut pur.
Als ich die ersten Takte zu Charm School Dropout hörte, war mir noch nicht bewusst, mit wem ich es zu tun hatte. Wer ihre Stimme hört, tendiert - aus rein schubladentechnischer Sicht - zu einem Sänger männlichen Geschlechts und mittleren Alters… Während ich in ihrem Alter die choralen Höchstnoten zwitscherte, schmettert Ava mit einer Dominanz und Vehemenz um sich, dass die Bretter wackeln. Dazu begleitet sie sich mit einem virtuosen Gitarrenspiel, dass den Großen in nichts nach steht. Ich sehe sie schon im Vorprogramm von Foo Fighters. Auf der Bühne fühlt sich Ava am wohlsten. Da es jetzt wieder losgeht, wird sie bald auch wieder Konzerte geben. Vermutlich aber erst einmal auf der anderen Seite der Welt. Wenn sie mal gerade keine Gitarren zerschmettert und Musik komponiert, geht die junge Dame übrigens wie alle anderen zur Schule. Sehr vorbildlich. Zum Fünften Geburtstag bekam Ava ihre erste Gitarre. Der Rest ist Geschichte.
Die EP ‘Charm School Dropout’ - bereits ihre zweite und ein Lockdown Kind - wurde produziert, gemixt und gemastert von Jacob Light (ModernTone Studios /CA), auch so ein Fan erster Stunde. Er hat es geschafft, ihre Musik in Höchstform zu bringen und die Präsenz, die sie in ihren Live Auftritten hinlegt, in eine EP zu pressen. Auf der Suche nach einem Drummer, der mit ihrer Dynamic und rauen Präsenz mithalten konnte, wurde Gideon Berger (Useless ID, War Bison, Kill The Drive) ins Boot geholt. Das Ergebnis sind vier Klangperlen, die in jede (Rock-) Playlist gehören.
Klanglich drehen drei der Perlen richtig auf. Schnell, aufregend, aggressiv und aufrichtig. Der Drive hinter den rhythmischen Gitarrenriffs steckt an. Und ja, das ist alles made by Ava. Einzig bei den Lyrics hat sie sich ein wenig Unterstützung geholt. Der Gesang der Rockqueen führt durch die Geschichten. Sie klingt so reif und erwachsen wie eine Avril Lavigne in wild oder eine Amy Lee in Bass. Die Singleauskopplung Charm School Dropout fühlt sich an wie eine Zeitreise in die Schulzeit und ist meine Lieblingsperle bislang. Es gibt textlich nicht viele Überraschungen, aber umso mehr ‘Kids’ werden sich angesprochen fühlen. Für ihr Alter ist sie ja erbarmungslos ehrlich und ohne Kompromisse unterwegs. Außerdem ist es Avas Mission, den guten alten Rock in eine neue alte Glanzzeit zu bringen, indem sie ihrer Generation den Rock beibringt und die alten Hasen wieder zu neuen Rockperlen inspiriert. Perfekter Start also. Mit der Klangperle Take Me With You- Acoustic Orchestral zeigt Ava, dass sie auch ihre ruhigen Seiten hat. In einem Klangmeer a la Metallica Orchester erzählt sie von ihrer Verzweiflung und Sehnsucht, dieser kaputten Welt zu entkommen.
Ich hoffe, sie bleibt…
Listen and Rock
