Who Parked The Car

Who Parked the Car nimmt uns mit in die Welt der Jazz und Funk Fusion. Es ist ein richtiges kleines Ensemble mit seinen acht Musikstudenten, die sich bei Jamsessions in der Pariser Clubszene gefunden haben. Powerfrau und Sängerin Laura Wamba steht zusammen mit Thomas Salvatore (Gesang, Piano) an vorderster Front. Begleitet werden sie von César Aouillé an der Gitarre und von Ludo Prieur am Bass.

Drei Singles haben Who Parked the Car bislang herausgebracht. Das Album soll dieses Jahr folgen. Ich durfte schon hinein hören und ich muss sagen, I love it. Unbedingt vormerken. Der Sound der Acht ist vor allem auch für diejenigen Zuhörer, denen Jazz zu anstrengend und Funk zu langweilig ist. Oder anders herum. (Für alle anderen ist der Sound natürlich auch was.) Schwer zu sagen, wo bei Who Parked The Car die Grenzen der verschiedenen Musikstile anfangen und aufhören. Denn ihre Musik ist eine sehr bunte und energiegeladene Fusion aus Funk, Jazz, Pop und Soul. Über allem liegt dieser Groove, der einen nicht mehr loslässt. So bunt ihre Musik ist, so bunt sind auch ihre musikalischen Vorbilder. Bruno Mars, Stevie Wonder, Supertramp, um ein paar von der Pop Seite zu nennen; Snarky Puppy, Louis Cole, Weather Report für den Jazz.

Let’s Dance

Candle Dance ist die Single zum Tanzen unter Disco Kugeln. Funkiger Jazz Pop, der einen ganz schön mitreißt. Ich verspreche euch, dass hier jeder, also absolut jeder, mindestens mit dem großen Zeh wackelt oder den Kopf wippt. Die acht Musiker haben es geschafft, einen so mitreißenden Sound zu gestalten, dass man das Gefühlt bekommt, die siebziger Jahre sind zurück. Lyrisch geht hier nicht so viel, aber die Instrumente sprechen dafür umso stärker. Jeder bekommt seinen Auftritt und zusammen wirkt es wie eine geölte Funkmaschine. Dass sie sich in dieser Konstellation gefunden haben, muss ernsthaft gefeiert werden. Das Tempo ist ein zügiges - abgesehen vom obligatorischen ruhigeren Part in der Mitte - die Finger fliegen nur so über die Tasten. Da können sich Malo Ropers an den Percussions und Alejandro Dixon am Schlagzeug mal so richtig austoben. Meine Lieblingsperle bislang.

Other Side nimmt einen entspannteren Ton an. Der Song übermittelt ein Gefühl von ‘lass mich doch bitte einfach mal in Ruhe machen’ oder in ihrem Fall "I just want to play the Saxophone”. Das tun die beiden Saxophonisten Sebastián Muñoz und Félix Reneault dann auch. Die anderen geben ihnen den Raum. Im Hintergrund läuft eine immerwährende Dauerschleife von Dreiklängen. Es ist klangtechnisch eine interessante Single geworden.

Rock Climbing erweckt wieder das Salsa Feeling in mir. Im Song geht es darum, wie schnell und eng die Abhängigkeit voneinander in einer Partnerschaft werden kann. Wamba und Salvatore singen im Duett miteinander. Das klingt von schön jazzig schräg bis hin zur harmonischen Vollendung. Eine gewisse Nonchalance trifft hier auf eine weiche Soul Note, die die Kontraste schön miteinander verbindet. Die Musik hätte bei Charlies Angels (Original Serie) im Hintergrund laufen können. Das Sommerlicht von LA dazu vorstellen, siebziger Jahre Bösewichte und drei Engel mit Föhnwellen. Und dann im Cadillac den Sunset Boulevard entlangfahren.

Gleich mal den Autoschlüssel suchen. Ach ja… who parked eigentlich the car?

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