Linebug - Amusement Park

Die heutige Newcomer Single Amusement Park ist eine Klangperlenmischung aus Song und Video. Die Dänen Line Bøgh und Christian Gundtoft kreieren seit 2019 unter dem Namen Linebug eine visuelle Klangwelt, die eine spannende Mischung für Ohren und Augen darstellt. In diesem Fall vermischt sich Indie Pop mit Electronic sowie mit Old School Animation. Klingt spannend, ist es auch.

Die Single sowie das offizielle Musikvideo Amusement Park erschienen vergangenen Freitag in kreativer Eigenregie. Es ist sphärisch, zarter Indiepop mit leichten Elektroklängen. Die zarte Stimme von Sängerin Line Bøgh trägt uns dabei anmutig durch die Perle: “show me how to live this life alone”. Eine dieser Fragen, vor allem, wenn man sich gerade in einer schwierigen Beziehungen befindet.

“I am very fascinated with our ability to sabotage ourselves and each other without realizing it. I imagine that if an alien visited Earth and observed our inability to seize happiness, it would be a bit like watching a bunch of confused kids in an amusement park that kept fighting each other even though the stalls were full of candyfloss and sodapops” (Line Bøgh)

Visuelle Kunst

So schön und leicht die Musik ist, so bizarr erscheint das Video. Es ist jedoch ein Erlebnis für die Augen. “It was interesting trying to distill all the bad relationships I’ve encountered in my life down to a bunch of animated characters. In some ways the material is super depressing, but when you see how grotesque and exaggerated the animations are, you have to laugh at it. At least I hope so, ” sagt Christian Gundtoft, der in alter Animationstradition die Vorlagen für das Video gezeichnet hat. 2500 waren davon nötig.

2500!!!

“Zeitz is depopulated, almost like a ghost town, but it also has its own aesthetics and is brimming with potential." (Linebug)

Zeitz is depopulated, almost like a ghost town, but it also has its own aesthetics and is brimming with potential." (Linebug)

Das entstandene Kunstwerk ist ein nächtlicher Spaziergang durch einen Vergnügungspark geworden. Obskure und obstruse Anormalitäten machen dies zu einem Erlebnis besonderer Art. Da gibt es z.B. das ‘Haunted House of Shoud’ve Could’ve Would’ve’ zu entdecken und dann natürlich das Riesenrad mit seinen toxischen Pärchen. Es muss wohl erst ein Raumschiff kommen und uns von unserem Wahnsinn befreien. Obwohl manche Szenen einfach nur ekelig anmuten, kann man gar nicht so leicht weggucken. Der Wahnsinn lässt grüßen.

Da fragt man sich dennoch, woher die Ideen kommen. Vielleicht hat auch ihre Wahlheimat etwas damit zu tun. Denn die beiden Dänen leben in einer Geisterstadt in Deutschland. Zeitz ist ein verschlafenes kleines Örtchen, größtenteils leer von Menschen, aber voll von eigenartigen Szenerien. Das inspiriert natürlich.

Die Klangperle ist visuell sowie akustisch ein kleines Meisterwerk geworden. Je öfters man guckt, desto mehr entdeckt man. Musikvideos sollten häufiger so kunstmalerisch sein, finde ich.

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