Amy Lyhie - I’ll Be Alright

Die französische Singer Songwriterin Amy Lyhie kreiert mit ihrer warmen, zarten Stimme und feinster Gitarrenmusik sexy Tunes, hinter denen mehr Power steckt, als man zunächst vermutet. Ihre Musik ist ein Sammelsurium aus verschiedensten Stilen - Pop, Folk, Soul, Rock und Reggae. Klingt bunt, folgt jedoch einer Linie.

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Ihre Musikkarriere begann im Jahr 2014, als sie das Halbfinale eines Musikwettbewerbs in Burgundy erreichte. Ihr Debutalbum ‘The Sunshine’ zog zugleich das mediale Interesse auf sich. Die Single "Alors Comme Ça" schaffte es sogar 4 Wochen hintereinander auf Platz 1 der NIKY Radio Playlist. 2019 zog es Amy dann nach Montreal, raus aus den bekannten Musikerkreisen auf der Suche nach neuen Sounds und Inspirationen. Sie stürzte sich regelmäßig auf die Bühne, performte ihre und Coversongs.

Blablabla

Im September dieses Jahres kam dann ihr neues Album ‘I’ll be Alright’ heraus, das 11 Songs enthält, die allesamt einen Hauch von verrucht sexy und powerful versprühen. Die Gefahr bei ihrer Musik jedoch ist, dass viele Songs den gleichen Tonus haben, die gleichen Akkorde, die gleichen Rhythmen. Nur die Abfolgen und Worte ändern sich. Das heißt jetzt nicht, dass sie schlecht sind. Es ist nur ein wenig schade. Spaß machen sie jedenfalls. Da hätten wir z.B. Excuse Me Mrs., ihre Abrechnung mit den Dramaqueens dieser Welt. Hierzu hat sie den passendsten Refrain ever geschrieben. Als wäre ihre Abrechnung noch nicht fertig folgen Nothing you can say und You’re Gonna Get Burned. Tja, der Zorn einer Frau ist ein brodelnder Vulkan.

Highlights

Ein Highlight auf dem Album ist die Klangperle Superficial Night. Es beginnt mit einem catchy Rhythmus, auf den Punkt gebrachte Gitarrenriffs und feinstem Gespür für Backgroundgesang. Nichts ist zu viel, nichts ist zu wenig. Country meets Soul bei gefährlich leiser Intensivität. Rooftop vermischt Einflüsse von Billie Eilish, Aurora und Melody Gardot. Ja, ganz schön bunt, aber anders kann man dies nicht beschreiben. Die Feinheit von Aurora, die Verspieltheit von Melody und das sanft Gefährliche von Billie. Wenn sie ihr eigener Chorus ist und mit wenigen Klängen die gesamte Melodieführung übernimmt, seid auch ihr der Dame ergeben. Sie wird nicht laut, aber das muss sie nicht. Das Lied leitet zum letzten What Do You Want From Me? Wir merken, da steht eine Powerfrau, die für sich einstehen kann.

Bei mir vorgestellt hat sich Amy Lyhie mit der Single Vertigo. Da ich eine Songhörerin im klassischen Sinne bin, muss mich das erste Lied meistens gleich überzeugen. Wie gut, dass dieses es konnte. Vom Rhythmus her könnten wir bei Vertigo genauso in der Hängematte unter der Sonne schaukeln wie aus einem Hochhaus Appartement in die graue Welt hinausschauen. In Gedanken sind wir sowieso woanders. Bei ihm. Natürlich. Und das bringt Amy ein wenig aus den Rhythmus. Gefühlt zumindest.

Akustisch folgt alles einem großen Plan: die französische Nonchalance auf die Musikbühnen dieser Welt zu bringen. Klingt nach einem guten Plan.

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